
Ein aufgrund steigender US-Zinsen freundliches Branchenumfeld und Anhebungen der Kursziele durch Analysten haben am Montag den Aktien der Commerzbank neuen Schwung verliehen – bis zu vier Prozent ging es mit den MDAX-Papieren nach oben.
An den Finanzmärkten sorgen steigende Renditen für US-Anleihen neuerdings für Gesprächsstoff, was tendenziell förderlich für das Alltagsgeschäft von Banken sein kann. Hinzu kam, dass die Experten des US-Analysehauses Keefe, Bruyette & Woods ihren Pessimismus für die Aktien aufgaben. Sie sprechen der Commerzbank jetzt ein neutrales Votum mit "Market Perform" aus und halten das aktuelle Kursniveau in etwa für gerechtfertigt.
Mehr Potenzial sieht nun die zum Kauf empfehlende Citigroup, die das Kursziel für die Commerzbank-Aktien zum Wochenstart auf von 5,60 auf 6,30 Euro erhöhte. Laut Analyst Nicholas Herman wird das Restrukturierungspotenzial der Bank am Markt nicht ausreichend gewürdigt. Trotz höherer Belastungen bleibe die Bank üppig kapitalisiert, schrieb der Analyst.
Ebenfalls mehr Potenzial, aber nur eine Halte-Empfehlung, sieht die NordLB – und hat das Kursziel von 4,00 auf 5,50 Euro angehoben. Die vollständige Abschreibung des noch bestehenden Goodwills in den Büchern der Commerzbank habe weder negative Auswirkungen auf den Cashflow noch auf die Kapitalquote der Bank, schrieb Analyst Michael Seufert bereits am Freitag. Der Markt warte vor allem gespannt auf die Bekanntgabe der angepassten Strategie durch den neuen Vorstandschef Manfred Knof.
Das macht die Aktie der Commerzbank
Die Commerzbank-Aktie -1,73% gewinnt im frühen Handel knapp vier Prozent und tastet sich wieder an die 5,80 Euro heran, die sie nach der Meldung von höheren Rückstellungen aus den Augen verloren hat. Die Kursgewinne kann das MDAX-Papier jedoch nicht halten – zuletzt notierte die Aktie rund 1,6 Prozent im Plus bei 5,57 Euro. Nach unten sorgt die 5-Euro-Marke für eine starke Unterstützung im anhaltenden Aufwärtstrend.
