
Der Kunststoffkonzern Covestro wird nach einem deutlichen Wachstum im dritten Quartal optimistischer für den Gewinn im Gesamtjahr. Dabei profitiert der Konzern von der Knappheit vieler Produkte in der Branche, die die Preise in den vergangenen Monaten stark nach oben getrieben hat. Zugleich spüren die Leverkusener die Folgen eigener Produktionsprobleme, die den Absatz ausbremsten.
Für 2021 kalkuliert Konzernchef Markus Steilemann jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 3,0 und 3,2 Milliarden Euro, nachdem er bislang bestenfalls 3,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt hatte. Wegen Materialmangels dürften die Mengen im Kerngeschäft nun allerdings nur noch um zehn bis 12 Prozent wachsen – und damit nicht ganz so stark wie bislang mit 15 Prozent am oberen Ende der Spanne geplant. Dabei soll das vom Konkurrenten DSM übernommene Geschäft mit nachhaltigen Beschichtungsharzen weiterhin 6 Prozentpunkte beisteuern.
Stake Quartalszahlen
In den Monaten Juli bis September stieg der Umsatz im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 4,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu auf 862 Millionen Euro. Covestro konnte hohe Rohstoffpreise somit auffangen. Unter dem Strich blieben mit 472 Millionen Euro gut 160 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr.
Erstmals berichtete Covestro nun in der Anfang Juli eingeführten Konzernstruktur. Sieben operative Einheiten werden dabei in zwei Geschäftsbereichen zusammengefasst: Performance-Materialien rund um das Massengeschäft mit Standard-Polycarbonaten, Standard-Urethankomponenten sowie Basischemikalien auf der einen Seite und das Spezialitätengeschäft auf der anderen. Dieses umfasst sechs Einheiten: Maßgeschneiderte Urethankomponenten, Beschichtungen und Klebstoffe, Technische Kunststoffe, Spezialfolien, Elastomere sowie Thermoplastische Polyurethane.
Das macht die Covestro-Aktie
Die Anleger an der Börse taten sich mit einer Beurteilung der Resultate schwer: Nach zunächst deutlicheren Gewinnen drehte der Kurs der Covestro-Aktie +0,10% am Montagvormittag ins Minus. Aus charttechnischer Sicht rückt damit das August-Tief bei 52,18 Euro in den Fokus.
