
Die Furcht vor zunehmenden geopolitischen Spannungen und steigenden Zinsen hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt den Wochenauftakt verhagelt. Der DAX +1,89% baute seine deutlichen Anfangsverluste im Verlauf noch aus und fiel am Nachmittag unter die vielbeachtete 15.000-Punkte-Marke. Bereits am Freitag hatte der deutsche Leitindex aufgrund der Zinsängste knapp zwei Prozent eingebüßt. In den USA -0,75% geht es für den Dow Jones nach der rabenschwarze Vorwoche am Montag weiter abwärts.
Immer mehr zum Belastungsfaktor für die Märkte wird zudem der drohende militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Angesichts massiver Spannungen hat das US-Außenministerium mittlerweile die Familien von Diplomaten angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen. Auch die britische Botschaft reduzierte ihr Personal. "Für die Börsen bleibt eine Eskalation weiterhin ein ernst zu nehmender Risikofaktor", warnte Marktexperte Timo Emden von Emden Research.
US-Geldpolitik weiter im Fokus
Der Dreh- und Angelpunkt für die Anleger bleibt aber die US-Geldpolitik. Auf der ersten Notenbanksitzung in diesem Jahr dürften am Mittwoch im Rahmen des Entscheids zwar noch keine Leitzins-Änderungen bekanntgegeben werden. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erwartet dann aber mehr Klarheit darüber, wann und in welchem Tempo die Notenbank den Märkten "im Kampf gegen die Inflation den Geldhahn zudrehen will." Der Dow Jones Industrial -0,75%, der im Laufe der Vorwoche schon 4,6 Prozent verloren hatte, sackte im frühen Handel auf das tiefste Niveau seit September ab.
