
Wenn Corona-Maßnahmen verschärft und Fußgängerzonen leergefegt werden, dann schlägt die Stunde des Online-Shoppings. Doch auch die Weihnachtspäckchen müssen verschickt werden – eine Sonderkonjunktur für die Deutsche Post.
In der Corona-Pandemie boomt der Paketversand: Nach Angaben des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik kletterte das Paketvolumen im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent in die Höhe. Im Weihnachtsgeschäft rechnet der Verband sogar mit einem Plus von 20 Prozent.
Marktführer DHL beförderte unlängst in einer Woche 56 Millionen Paketsendungen und damit so viele wie noch nie. Der bisherige Wochen-Höchstwert aus der Weihnachtszeit 2019 lag nur bei 47 Millionen Paketen.
Die Sendungsmassen bringen Probleme mit sich. Laut einem Bericht von "Business Insider" konnte die Deutsche Post DHL Pakete dieses Jahr nicht so rechtzeitig zustellen wie geplant, die Firma liege zehn Prozent unter ihrem Zielwert.
DHL teilt hierzu mit, es sei in der Hochsaison nicht ungewöhnlich, dass es tageweise an einzelnen Standorten Rückstände geben könne: "Daher haben wir unsere Geschäfts- wie auch unsere Privatkunden rechtzeitig darauf hingewiesen, dass es in dieser besonderen Situation vor Weihnachten zu Verzögerungen kommen kann." Ein frühzeitiger Versand sei ratsam.
Das macht die Aktie der Deutschen Post
Auch wenn es schwer wird, die Sendungsmassen zu bewältigen – die zusätzlichen Pakete dürften bei DHL für einen willkommenen Umsatzschub sorgen. Da wundert es nicht, dass wenn verschärfte Maßnahmen noch vor Weihnachten diskutiert werden, die Aktie der Deutschen Post auch im schwachen Gesamtmarkt performt. Das Post-Papier ist am Freitag neben Delivery Hero eine der beiden Aktien mit grünen Vorzeichen.
