
Joe Biden ist jetzt der US-Präsident und muss nun beweisen, dass die Vorschusslorbeeren der Anleger in Sachen Handelsstreit, Konjunkturpaket und Co gerechtfertigt sind. Noch sieht am Mittwoch alles danach aus.
Keine Auswirkungen der verschärften Corona-Maßnahmen
Der DAX -0,96% steuert vor dem Handelsauftakt auf einen Start bei 13.837 Punkten zu, was ein dünnes Plus von 0,16 Prozent bedeutet. Die am Vortag in Deutschland beschlossene Verlängerung des Lockdowns mit gleichzeitig etwas verschärften Maßnahmen war am Markt bereits erwartet worden – und zeigt kaum Auswirkungen.
Vorgaben aus den USA
Die US-Märkte konzentrierten sich auf die positiven Pläne der neuen US-Regierung, billionenschwere Konjunkturhilfen zur Bekämpfung der Pandemie, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Steuererhöhungen und wohl keine großen Veränderungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China blendeten sie aus, so der Experte. Der Leitindex Dow Jones Industrial +1,85% legte um 0,38 Prozent auf 30 930,52 Punkte zu.
Vorgaben aus Asien
Die Anleger am japanischen Aktienmarkt haben nach dem jüngsten Anstieg am Mittwoch erst einmal Kasse gemacht. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 +0,90% mit einem Minus von rund 0,4 Prozent. In China trieb derweil Konjunkturoptimismus die Märkte an. Der Hang Seng -0,35% gewann zuletzt 0,85 Prozent und für den chinesischen CSI 300 ging es um 0,57 Prozent aufwärts.
Chip-Branche im Fokus
Auf Unternehmensseite kristallisiert sich am Mittwoch die Chipbranche als wichtiges Thema heraus. Eine optimistische Wachstumsprognose des Branchenausrüsters ASML +0,03% trieb die Aktien von Infineon ±0,00% vorbörslich um 1,3 Prozent nach oben. ASML bleibt trotz der Corona-Pandemie nach kräftigen Zuwächsen 2020 zuversichtlich für das laufende Jahr und erwartet für 2021 weiterhin ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Auch die Aktien von Aixtron ±0,00% und Dialog Semiconductor +1,30% könnten einen Blick wert sein.
Starke Netflix-Zahlen
Als förderlich für die Stimmung im Tech-Sektor, dem Chipwerte zugerechnet werden, gelten am Mittwoch auch die am Vorabend in den USA vorgestellten Nutzerzahlen des Streamingdienstes Netflix +0,48%. Netflix ist zum Jahresende dank Serienhits wie "The Queen's Gambit", "Bridgerton" und "The Crown" stark gewachsen und hat mehr Abonnenten hinzugewonnen als erwartet. Anleger quittieren diese Performance mit einem Kurssprung von 12 Prozent.
Ceconomy-Nachrichten weniger berauschend
Eckdaten gab es derweil von Ceconomy -1,75%. Der vom Lockdown geplagte Elektronikhändler fürchtet trotz eines dynamischen Beginns des neuen Geschäftsjahres um das gesteckte Jahresziel, das bislang aber nicht explizit gekappt wurde. Laut Mitteilung waren länger anhaltende Ladenschließung dabei nicht berücksichtigt. Die Aktien verloren auf der Plattform Tradegate 1,2 Prozent an Wert.
