
Grenke hat seine Ziele im Leasing-Neugeschäft Ende 2020 nicht ganz erreicht. Das sorgt bei den Anlegern des mit Manipulationsvorwürfen konfrontierten Leasingspezialisten am Dienstag für Zurückhaltung – die Grenke-Aktie verliert bis zu drei Prozent.
Im vierten Quartal lag das Volumen im Leasing-Neugeschäft mit 426,7 Millionen Euro bei gut 56 Prozent des Vorjahreswerts, wie das SDAX-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Oktober hatte der Vorstand noch rund 60 Prozent angepeilt. Im gesamten Jahr 2020 erzielte Grenke damit ein Neugeschäft von 2,03 Milliarden Euro, rund 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Ganz klar: Der zweite harte Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie hat Grenke getroffen. Dennoch legte die Deckungsbeitragsmarge zum Jahresende zu. Im vierten Quartal lag sie mit 19,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 17,8 Prozent.
Aus Sicht von Finanzchef Sebastian Hirsch bestätigt diese Entwicklung die Strategie des Vorstands. "In der Covid-19-Krise haben wir unseren Fokus ganz klar auf profitables Neugeschäft gesetzt." Solange die Corona-Krise dauere, werde Grenke daher an dieser Ausrichtung des Geschäfts festhalten.
Aktueller Stand der Manipulationsvorwürfe
Mitte Dezember wurde Grenke von Untersuchungsergebnissen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) entlastet. Auch die Sonderprüfung durch den regulären Wirtschaftsprüfer KPMG habe bislang keine Anhaltspunkte gebracht, die vermuten ließen, dass das Leasing-Geschäft des Konzerns nicht existiere, hieß es. Allerdings weise KMPG ausdrücklich darauf hin, dass weitere umfassende Analysen und Arbeiten erforderlich seien, "die auf alle Gebiete der Prüfung ausstrahlen können".
Das macht die Aktie von Grenke
Nach der negativen Reaktion auf die verpassten Ziele mi Leasing-Neugeschäft steht die Grenke-Aktie +14,64% kurz davor ihren jüngsten Aufwärtstrend zu brechen. Abzuwarten bleibt, ob im Tagesverlauf die horizontale Unterstützung bei 36,70 Euro hält. Zuletzt hat die Grenke-Aktie wieder Boden gutmachen können und notierte zuletzt nur 1,6 Prozent im Minus bei 36,72 Euro.
