
Im Rennen um einen zugelassenen Corona-Impfstoff schenken sich die Konkurrenten nichts – es geht Schlag auf Schlag. Jetzt will der US-Pharmakonzern Moderna sich erstes Unternehmen die Zulassung in der EU sichern.
Der Antrag auf eine bedingte Zulassung solle noch am Montag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema gestellt werden, teilte das Unternehmen mit. Parallel dazu soll eine Notfall-Zulassung bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden. Bei der bedingten Zulassung kann die Ema ein Mittel unter bestimmten Bedingungen auch auf Grundlage weniger umfassender Daten zulassen, wenn das Präparat dringend gebraucht wird.
Mit dem Zulassungsantrag bei der Ema rückt eine Corona-Impfung auch in Deutschland näher. Vergangene Woche hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitgeteilt, mit Moderna sei ein Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Impfstoff-Dosen abgeschlossen worden. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Dosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten. In der EU könnte das Mittel nach Angaben von Moderna bereits im Dezember ausgeliefert werden, sofern es eine Zulassung erhält.
Wettrennen um den Impfstoff
Auch der Mainzer Hersteller Biontech +0,45% hat zusammen mit dem US-Konzern Pfizer -0,39% ein solches Verfahren laufen. Biontech und Pfizer haben zwar bereits in den USA eine Notfall-Zulassung beantragt, in der EU aber noch nicht. Modernas Präparat ist dem Impfstoff von Biontech/Pfizer in der Wirkweise und auch in seiner Wirksamkeit vergleichsweise ähnlich.
Das macht die Aktie von Moderna
Die Ankündigung einer Einreichung des Zulassungsantrags hat die Moderna-Aktie +0,04% im vorbörslichen US-Handel angetrieben. Satte 13 Prozent auf 143,59 Dollar ging es für die Moderna-papiere nach oben.
