
Linde kommt besser durch die Corona-Pandemie als erwartet. Nach einem starken Gewinnplus im dritten Quartal konnte sogar die Prognose für das Gesamtjahr angehoben werden. Das reicht, um den Ausbruch der Linde-Aktie anzutreiben.
Mit Blick auf die Zukunft bestehe zwar eine erhebliche Unsicherheit in Bezug auf das Umfeld, sagte Unternehmenschef Steve Angel. Er vertraue aber auf das Geschäftsmodell und die Leistungskultur von Linde, um das Ergebnis und die Barmittel über Jahre hinweg weiter zu steigern.
Für das laufende Jahr peilt Linde nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 8,05 bis 8,10 US-Dollar an. Das sei währungsbereinigt ein Anstieg im Jahresvergleich um 12 Prozent. Analysten hatten hier im Schnitt 7,78 Dollar auf dem Zettel. Zuletzt war das Unternehmen von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 7,60 bis 7,80 Dollar ausgegangen.
Den Ausschlag für die Prognoseerhöhung lieferte das dritte Quartal. Der bereinigte Gewinn je Aktie erhöhte sich im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 2,15 Dollar. Das war deutlich mehr als von Experten erwartet. Dazu trug vor allem der Sparkurs bei. Seit dem Zusammenschluss mit Praxair trimmt Vorstandschef Angel den Konzern auf Profitabilität.
Der Umsatz schrumpfte jedoch wegen der Dollar-Schwäche um zwei Prozent auf knapp 6,9 Milliarden Dollar.
Zukunftsmusik dank Wasserstoff
Künftig will der Linde-Chef das Geschäft mit Wasserstoff stark ausbauen. Linde erzielt laut Angel schon heute mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz mit Produktion, Vertrieb, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff.
"Angesichts der erwarteten Investitionsvorhaben von mehr als 100 Milliarden Dollar denke ich, dass sich unser Wasserstoffgeschäft in Zukunft vervierfachen könnte", sagte der Linde-Chef. Gerade bei großen Transportmitteln wie Lastwagen, Zügen, Fähren und Bussen werde sich Wasserstoff zuerst durchsetzen.
Das macht die Aktie von Linde
An der Börse kam die Quartalsbilanz gut an. Die Linde-Aktien ±0,00% stiegen am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Mitte September. Sie verteuerten sich am Nachmittag um 3,8 Prozent auf 209,60 Euro. Damit geht der Ausbruch seit Wochenbeginn weiter und hat nun sowohl den mittelfristigen Abwärtstrend, die 90-Tage-Linie und den horizontalen Widerstand überwunden.
