
Die Lufthansa Cargo stellt sich auf den Transport von großen Mengen tiefgekühlter Corona-Impfstoffe ein. Das wird die Flaute im Flugverkehr zwar nicht beenden – aber das zusätzliche Geschäft ist für die Lufthansa eine gute Nachricht.
"Dank des jüngsten Ausbaus unserer Bodeninfrastruktur können wir auch größere Volumina abwickeln und weltweit transportieren und unsere Kunden dabei unterstützen, die Kühlkette einzuhalten", sagte Lufthansa-Cargo-Chef Peter Gerber am Montag. Einer Sprecherin zufolge rechnet das Unternehmen in den kommenden Tagen und Wochen mit entsprechenden Transportaufträgen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Montag grünes Licht für den von BioNTech -0,23% und Pfizer +1,42% gegeben, der bei einer Temperatur von minus 70 Grad befördert werden muss. Die EU-Kommission erteilte dem Präparat noch am Abend die bedingte Marktzulassung.
Von diesem Impfstoff könne ein Frachtflugzeug rund eine Million Dosen transportieren, sagte die Lufthansa-Cargo-Sprecherin. Zur Kühlung kämen spezielle Container mit Trockeneis zum Einsatz. Flugzeuge dürften aus Sicherheitsgründen nur beschränkte Mengen Trockeneis befördern, was die Kapazität begrenze.
Vakzine anderer Hersteller müssen nach bisherigen Angaben nicht ganz so tief gekühlt werden. Voraussichtlich am 6. Januar will die EMA auch den Weg für die Zulassung des zweiten Impfstoffs freimachen, dem Präparat des US-Konzerns Moderna -1,32%.
Das macht die Aktie der Deutschen Lufthansa
Das zusätzliche Geschäft mit dem Corona-Impfstoff ist jedoch völlig vernachlässigbar angesichts der anhaltenden Flaute im Passagierverkehr. Erst am Montag hat eine neue Virus-Mutation und die Reaktion mit Reiseverboten und Grenzschließungen die Lufthansa wieder hart erwischt. Die Lufthansa-Aktie +1,05% krachte am Vortag unter die Marke von neun Euro – stabilisierte sich jedoch im weiteren Handelsverlauf und notierte zuletzt rund 3 Prozent im Minus auf 9,43 Euro. Vorbörslich zeichnet sich eine weiterlaufende Erholung ab.
