
Nach unten geht es im frühen Handel mit den Aktien der Lufthansa – dabei fielen die Jahreszahlen der Fluggesellschaft besser als erwartet aus. Der Hund liegt jedoch wo ganz anders begraben.
Der Geschäftseinbruch in der Corona-Krise hat der Lufthansa einen Rekordverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden ein Jahr zuvor. Eine Dividende für die Aktionäre wird es daher erneut nicht geben.
Der Umsatz des MDAX-Konzerns brach um 63 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro ein. Der operative Verlust belief sich auf 5,45 Milliarden Euro nach einem Plus von gut 2 Milliarden im Vorjahr.
Teilweise pessimistischer für 2021
Für 2021 geht Vorstandschef Carsten Spohr davon aus, dass der operative Verlust geringer ausfällt und die Lufthansa trotz der weiterhin schwierigen Lage die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Milliarden Euro nicht ganz in Anspruch nehmen muss.
Nach dem schwierigen Start ins neue Jahr wird Spohr aber auch ein Stück pessimistischer. Das Flugangebot dürfte lediglich 40 bis 50 Prozent des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Bisher hatte er noch bis zu 60 Prozent für möglich gehalten.
"Ab dem Sommer rechnen wir wieder mit einer stärkeren Nachfrage, sobald durch eine weitere Verbreitung von Tests und Impfstoffen die restriktiven Reisebeschränkungen zurückgehen", sagte er. Die Lufthansa könne ihr Flugangebot kurzfristig auf bis zu 70 Prozent des Vorkrisenniveaus hochfahren.
Das macht die Aktie der Lufthansa
Anleger enttäuschte nicht nur die pessimistischere Prognose für das Flugangebot. Zugleich wurde bemängelt, dass es nur spärliche Informationen zur anstehenden Restrukturierung gab. Beispielsweise hat das Unternehmen noch keine Einsparziele kommuniziert.
Die Enttäuschung löste Gewinnmitnahmen bei der zuletzt gut gelaufenen Lufthansa-Aktie +0,04% aus. Die MDAX-Papiere fielen vorbörslich kräftig, konnten im frühen Handel aber ihre Verluste eindämmen.
