
Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weiterhin keine schnelle Erholung des Luftverkehrs in der Corona-Krise. Bislang sei keine Entspannung zu spüren, stattdessen gebe es zusätzliche Reisebeschränkungen.
In den kommenden Wochen werde es daher sehr schwache Passagierzahlen geben und auch ab dem Sommer rechne er nur mit 40 bis 60 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Allein diese Spanne bedeute für sein Unternehmen eine große operative Herausforderung bei der Einsatzplanung für Personal und Jets.
Unterdessen versucht Lufthansa einen Teil der Flugzeugbestellungen bei Boeing +0,27% und Airbus +0,06% auf kleinere Typen umzuschreiben. Die Hersteller schienen mit Blick auf die Aufträge gesprächsbereit, sagte Spohr. Die Lufthansa hat viele Großraumflugzeuge der Typen Airbus A350 sowie Boeing 787 und 777X bestellt.
In den entwickelten Märkten wie Europa und den USA werde es wahrscheinlich fünf Jahre dauern, bis das Passagierniveau des Rekordjahres 2019 mit sehr viel mehr touristischen Kunden wieder erreicht werden könne. Möglicherweise werde man im Bereich der Geschäftsreisen nie wieder das alte Niveau erreichen und in der Folge die Business-Klasse verkleinern.
Der staatlich gestützte Lufthansa-Konzern wird nach Spohrs Worten die Krise nutzen, um sich nachhaltiger aufzustellen und seine Stellung in den Top-5-Airlines der Welt zu halten. Die Flotte werde von rund 800 auf 650 Flugzeuge schrumpfen.
Das sagen die Analysten
Auch die Analysten von Bernstein Research sehen das aktuelle Umfeld für Netzwerk-Airlines heikel. Der Winter sei trostlos und die nur schleppenden Impf-Fortschritte gefährdeten die Nachfrage nach Sommer-Reisen. Die Lufthansa könnte aber noch weitere Bereiche veräußern und so besser durch die Krise kommen.
Das macht die Aktie der Lufthansa
Im vorbörslichen Handel verliert die Lufthansa-Aktie +0,04% leicht um 0,2 Prozent auf 10,99 Euro. Das MDAX-Papier hängt damit unverändert unter dem horizontalen Widerstand bei 11,20 Euro.
