
Nemetschek hat das Ziel von einer Milliarde Euro Umsatz fest im Blick. Der neue Chef Axel Kaufmann des Softwareherstellers erklärt im Interview, wie er das Wachstum in den kommenden Jahren beschleunigen will.
"Wir sind in eine Größenordnung hineingewachsen, in der wir große und mittelgroße Zukäufe stemmen können", sagte der seit knapp einem Jahr amtierende Kaufmann der "Euro am Sonntag". "Wir sehen uns Firmen in Europa und Amerika an." Der Umsatz des auf Bausoftware spezialisierten soll so von zuletzt 557 Millionen Euro "in einigen Jahren der Schwelle von einer Milliarde Euro nahe kommen".
Aus eigener Kraft könne man jährlich neun bis zehn Prozent zulegen, sagte er weiter. Nemetschek hatte erst Ende Oktober die Prognosen für 2020 erhöht. Demnach soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen und die EBITDA-Marge zwischen 28 und 29 (2019: 29,8) Prozent liegen. Kaufmann kündigte höhere Investitionen etwa in die Konvertierung von Software für Architekten von 2D auf 3D an.
Nemetschek hat Ende 2019 für 70 Millionen Dollar die US-Firma Red Giant übernommen. Sie soll in der Mediensparte mit Maxon zu einer neun Einheit zusammengeführt werden. "Der jüngste Zukauf hilft uns, ein zweites, weitgehend unabhängiges Standbein aufzubauen."
Das macht die Aktie von Nemetschek
Die Nemetschek-Aktie -0,17% ist seit Kaufmanns Amtsantritt um 13 Prozent gestiegen, damit zwar etwas weniger als die Papiere anderer Software-Hersteller – aber über die vergangenen fünf Jahre gesehen liegt Nemetschek mit einem Plus von fast 400 Prozent deutlich vor den Konkurrenten. In den vergangenen Monaten lief die Nemetschek-Aktie jedoch eher seitwärts. Für einen Ausbruch nach oben müsste die Hürde bei 70 Dollar genommen werden.
