
Nestlé hat im ersten Quartal von den Hamsterkäufen infolge der Corona-Pandemie profitiert – und überraschend gute Zahlen im ersten Quartal veröffentlicht. Das dürfte die Aktie weiter antreiben.
In den ersten drei Monaten fiel das Wachstum des Schweizer Lebensmittelkonzerns höher aus, als Experten erwartet hatten. Allerdings zehrte der Anstieg des Schweizer Franken die Zuwächse in der Bilanz komplett auf. Zudem wirkten sich die Verkäufe von Sparten aus, so dass der Umsatz zurückging. Der Erlös sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 20,8 Milliarden Schweizer Franken (rund 20 Mrd. Euro).
Das organische Wachstum – also ohne Währungs- und Verkaufseffekte – hat jedoch 4,3 Prozent betragen. Die von Bloomberg befragten Experten hatten mit einem Anstieg von drei Prozent gerechnet.

Zwar hat Nestlé in der Corona-Krise von Hamsterkäufen profitiert, richtig einschätzen kann der Lebensmittelhersteller die Folgen der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung jedoch nicht. Auch wenn es noch zu früh sei, die vollen Auswirkungen von Covid-19 zu beurteilten, "halten wir an unserem ursprünglichen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 vorläufig fest", teilte das an der Börse wertvollste europäische Unternehmen mit. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr ohne die Währungs- und Übernahmeeffekte und die operative Marge zulegen. Zudem soll auch der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie steigen.
Das macht die Aktie von Nestlé
Das höher als erwartete Wachstum könnte der im europäischen Auswahlindex Stoxx Europe 50 notierten Nestlé-Aktie +0,24% weiteren Auftrieb geben. Das Papier hatte sich bereits in den vergangenen Wochen vom Tief im Corona-Crash von knapp über 83 Franken erholt. Zuletzt legte das Papier vorbörslich in einem schwachen Gesamtmarkt leicht zu und kostete mit knapp 105 Franken wieder fast so viel wie Mitte Februar.
