
Ein verschärfter Wettbewerb und mangelnde Film- und Serienhits machen dem Streaming-Marktführer Netflix zu schaffen. Im vergangenen Quartal kamen deutlich weniger Neukunden hinzu.
Nach dem coronabedingten Abo-Boom im ersten Halbjahr hat der Kundenandrang beim Online-Videodienst Netflix -0,25% stark nachgelassen. Unterm Strich kamen im dritten Quartal nur 2,2 Millionen Bezahlabos dazu, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Netflix verfehlte die eigene Prognose und blieb weit unter den Erwartungen der Analysten. Der zunehmende Wettbewerb im Streaming-Geschäft macht dem Marktführer zu schaffen.
Hatten Serienhits wie «Tiger King» in Kombination mit der erhöhten Streaming-Nachfrage in der Corona-Pandemie in den beiden Vorquartalen mit 15,8 Millionen beziehungsweise 10,1 Millionen neuen Nutzern noch für einen großen Ansturm gesorgt, flaute das Wachstum nun kräftig ab. Auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als 6,8 Millionen Kunden hinzukamen, sah es im abgelaufenen Quartal sehr viel bescheidener aus.
Der Gewinn legte im Jahresvergleich zwar um 19 Prozent auf 790 Millionen Dollar zu, blieb aber ebenfalls unter den Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz stieg derweil um rund 23 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar und übertraf die Prognosen etwas. Für das laufende Quartal rechnet Netflix mit sechs Millionen neuen Kunden - hier hatten Analysten wiederum mit mehr gerechnet.
Das macht die Aktie von Netflix
Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um sechs Prozent, seit Jahresbeginn hatte der Kurs zuvor rund 62 Prozent zugelegt.
