
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am Freitag den sofortigen Weiterbau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern genehmigt.
Die Genehmigung war unter anderem deshalb notwendig geworden, weil eine Schweizer Firma ihre Spezialschiffe nach Sanktionsdrohungen der USA Ende 2019 abgezogen hatte. Für diese Schiffe hatte auch für die Wintermonate bereits eine Genehmigung vorgelegen. Für die neuen ankerpositionierten Schiffe gilt die jetzt erteilte Genehmigung.
Ein solches Schiff, die russische "Fortuna", hatte am Donnerstag den Wismarer Hafen verlassen und bei den dänischen Behörden wurden Arbeiten unter Beteiligung des Verlegeschiffes angekündigt. Nach dem Erreichen der Position in dänischen Gewässern würden vorbereitende Arbeiten und Tests beginnen, hatte es von Nord Stream 2 geheißen.
Widerspruch auf den letzten Kilometern?
Nach Angaben vom Hauptinvestor Gazprom sind 94 Prozent der Pipeline fertiggestellt. Damit liegen mehr als 2.300 Kilometer Rohre des Doppelstrangs auf dem Meeresboden. Es fehlen noch etwa 150 Kilometer, davon etwa 120 Kilometer in dänischen und etwa 30 Kilometer in deutschen Gewässern. Um diese rund 30 Kilometer südlich der dänischen Insel Bornholm geht es bei der nun erteilten Genehmigung des BSH.
Ein Widerspruch etwa von Umweltverbänden könnte den sofortigen Weiterbau in der deutschen "Ausschließlichen Wirtschaftszone" (AWZ) allerdings noch stoppen, da er aufschiebende Wirkung hätte. Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits angekündigt, Widerspruch gegen die Genehmigung einzureichen.
Das macht die Aktie von Gazprom
Der Weiterbau des für Gazprom wichtigen Projekts treibt die Aktie des russischen Energiekonzerns seit Wochen an. Ebenfalls für Rückenwind sorgen steigende Ölpreise. Am Freitag können die Gazprom-Papiere +0,50% ihren Höhenflug jedoch nicht fortsetzen, da am Ölmarkt sich der Preisrückgang von Freitagnacht im Zuge einer Gegenbewegung fortsetzt.
