
Die RTL Group zieht sich aus dem Fernsehmarkt in Belgien zurück. Neue Eigentümer der französischsprachigen Radio- und Fernsehgruppe RTL Belgium werden zwei Medienunternehmen: der Herausgeber der Zeitung "Le Soir", die Groupe Rossel, sowie die flämische DPG Media, wie RTL am Montag in Luxemburg mitteilte.
Der Schritt kommt nicht sonderlich überraschend, nachdem es zuletzt bereits entsprechende Spekulationen gegeben hatte, spült allerdings rund eine Viertelmilliarde Euro in die Konzernkasse.
Nach 33 Jahren als Mehrheitseigentümer hatte sich die RTL-Gruppe erst Anfang Dezember die restlichen 34 Prozent an RTL Belgium gesichert und war damit Alleineigentümer geworden. Zum Belgien-Geschäft gehören die TV-Sender RTL-Tvi, Club RTL, Plug RTL und die Radiosender Bel RTL, Radio Contact sowie der digitale Sender Mint. Ebenso zählen der Streaming Service RTL Play und die Webseite RTLInfo.be dazu.
Genehmigung steht noch aus
Dem Verkauf müssen noch Aufsichtsbehörden zustimmen. Der Deal soll im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der RTL Group, Elmar Heggen, betonte, dass die Käufer starke Cross-Media-Unternehmen seien, die gut gerüstet dafür seien, die digitale Transformation von RTL Belgium zu beschleunigen.
Das macht die RTL-Aktie
Trotz der Aussicht auf einen Geldregen in Höhe 250 Millionen Euro hielt sich die Euphorie der Anleger am Montag in Grenzen: Die RTL-Aktie gab am Montagmorgen zweitweise knapp ein Prozent auf 49,86 Euro nach und rutschte damit unter die psychologisch wichtige 50-Euro-Marke. Aus charttechnischer Sicht könnten die Papiere nun wieder in ihre Wochenlange Seitwärtsphase zwischen 48 und 50 Euro zurückfallen.
