
Nach enttäuschenden Quartalszahlen seiner Windkraft-Tochter Siemens Gamesa hat auch der DAX-Konzern Siemens Energy seine Erwartungen an das laufende Jahr gesenkt. Die um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte bereinigte Umsatzentwicklung zum Vorjahr werde 2022 bei minus zwei bis plus drei Prozent liegen, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend mit. Bei den Anlegern kommt dies nicht gut an.
Bisher war Siemens Energy von einer Umsatzentwicklung von minus ein bis plus drei Prozent ausgegangen. Bei der angepassten Ebita-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) vor Sondereffekten geht das Unternehmen nun von plus zwei bis plus vier Prozent aus (zuvor plus drei bis fünf Prozent). Die entsprechende Prognose für 2023, die bisher bei 6,5 bis 8,5 Prozent liegt, soll zudem überprüft werden.
Umsatzeinbruch sorgt für Verlust
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 war der Umsatz bei Siemens Energy um 11,4 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf knapp sechs Milliarden Euro gesunken. Der vom Unternehmen angegebene Analystenkonsens lag bei 6,3 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um 10,1 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zu. Hier hatten die Experten weniger erwartet.
Das angepasste Ebita vor Sondereffekten lag bei minus 63 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 366 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Marge betrug minus 1,1 Prozent, Experten hatten hingegen mit einem positiven Ergebnis gerechnet.
Unternehmenstochter verfehlt Analystenprognosen
Auch die Tochter Siemens Gamesa verfehlte insgesamt die Markterwartungen. Zudem senkte der Windkraftexperte ebenfalls seine Erwartungen an das Gesamtjahr. So rechnet das Unternehmen beim Umsatz nun mit einem Rückgang um zwei bis neun Prozent. Zuvor hatte man ein Minus von zwei bis sieben Prozent erwartet.
Das macht die Aktie von Siemens Energy
Bei den Anlegern kommen die Zahlen sowie die gesenkte Prognose nicht gut an: Nachdem die Aktie von Siemens Energy im vorbörslichen Handel auf der Handelsplattform Tradegate zeitweise um drei Prozent nachgab, stand an der Frankfurter Börse zuletzt ein Minus von 3,4 Prozent auf 21,60 Euro zu Buche.
