
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers setzt sich höhere Mittelfristziele. Das Wachstum soll in den kommenden Jahren beschleunigt werden, kündigte die Siemens-Tochter am Mittwoch im Vorfeld ihres Kapitalmarkttages an. An der Börse kletterte die Aktie derweil dank der neuen Zielvorgaben auf ein neues Rekordhoch.
Für die Geschäftsjahre 2023 bis 2025 (per Ende September) strebt das Management um Konzernchef Bernd Montag nun ein vergleichbares Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent pro Jahr an. Dabei sind Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte ausgeklammert. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll um zwölf bis 15 Prozent jährlich zulegen. Bislang hatte sich Healthineers mittelfristig ein vergleichbares Umsatzplus von mindestens fünf Prozent sowie ein bereinigtes Ergebniswachstum von rund zehn Prozent pro Jahr zum Ziel gesetzt.
Starkes Wachstum bei Zukauf erwartet
Überdurchschnittlich wachsen soll dabei die US-Neuerwerbung Varian. Der Krebsspezialist soll den vergleichbaren Umsatz um neun bis zwölf Prozent pro Jahr steigern und bis 2025 eine Marge von über 20 Prozent erreichen. Healthineers hatte die milliardenschwere Übernahme im April abgeschlossen. Dabei erhöhte das Unternehmen auch die Synergieziele und geht nun von Gesamtsynergien von 350 Millionen Euro pro Jahr bis 2025 aus. Das sind 50 Millionen Euro jährlich mehr als zuvor avisiert. Davon sollen weiterhin 150 Millionen Euro auf Einsparungen entfallen, wovon in den ersten Jahren ein Teil reinvestiert werden soll.
Das sagen die Analysten
Sowohl Analyst James Vane-Tempest von Jefferies als auch Analyst Hassan Al-Wakeel von Barclays beurteilten den Ausblick von Siemens Healthineers als überraschend positiv. Die Investmentbank Jefferies hat die Einstufung für Siemens Healthineers anlässlich höherer Ziele bis 2025 auf "Hold" mit einem Kursziel von 53 Euro belassen.
Das macht die Aktie von Siemens Healthineers
An der Börse kam der Ausblick gut an: Die Aktie von Siemens Healthineers -0,69%sprang am Vormittag um 5,2 Prozent auf 63,52 Euro hoch und setzten sich an die DAX-Spitze. Im bisherigen Jahresverlauf haben sie etwas mehr als 50 Prozent zugelegt und liegen damit im Vergleich zur Wertentwicklung der anderen 39 Werte im deutschen Leitindex auf Platz vier.
