
Teamviewer galt früh als Profiteur der Corona-Krise. Doch der Boom im Frühjahr hat sich mittlerweile normalisiert – mit Folgen für die Aktie. Die Analysten bleiben der Teamviewer-Aktie jedoch treu und sehen über 40 Prozent Kurspotenzial.
Seit Jahresbeginn hat Teamviewer die Wachstumsprognose bereits zweimal angehoben – im Mai deutlich, im November leicht. Die Abonnentenzahl schnellte von 464.000 Ende 2019 auf 567.000 Ende September nach oben.
Der Großteil der Neukunden kam allerdings schon im ersten Quartal dazu. Konzernchef Oliver Steil mahnte bereits früh, dass nach der Sondernachfrage im ersten Quartal auch wieder eine Normalisierung eintreten würde.
In den ersten drei Monaten legten die sogenannten Billings, die bei den Laufzeitverträgen die über 12 Monate erwarteten Rechnungseinnahmen umfassen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 75 Prozent zu. Im zweiten Quartal waren es noch 45 Prozent, im dritten dann 29 Prozent.
Das erwarten die Analysten von der Teamviewer-Aktie
Nach dem starken Frühjahr ging es für die Teamviewer-Aktie +0,92% im Juli auf ein neues Rekordhoch – seitdem steckt das Papier jedoch im Abwärtstrend fest. Experten empfehlen aber insbesondere mit dem Kursdämpfer der vergangenen Monate weiter mehrheitlich einen Kauf des Papiers. Nur eine von neun Stimmen ist mit einem "Halten"-Votum etwas zurückhaltender. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 53,75 Euro – und würde ein Potenzial von über 40 Prozent bedeuten.
Gutav Froberg von der Berenberg Bank sah im dritten Quartal weiter einen hohen Appetit nach den Konnektivitätsangeboten von Teamviewer. Bei den großen Gewerbekunden bleibe das Unternehmen zudem im Schwung. Die operative Marge sei attraktiv, und trotz höherer Investitionen habe der starke Barmittelzufluss für eine deutliche Reduktion der Verschuldung gesorgt.
James Goodman von Barclays schätzt das Großkundengeschäft als immer wichtiger ein. Der Bereich sei der Schlüssel, um den adressierbaren Markt zu vergrößern – und stehe damit wegen der Verlangsamung im zweiten und dritten Quartal auch unter besonderer Beobachtung. Die Pipeline für das vierte Quartal höre sich gut an, müsse aber auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut und auch in Geschäft umgemünzt werden, so der Experte.
