
Die Lage am Markt für Kryptowährungen hat sich zum Wochenstart nach einer Talfahrt am Wochenende nur kurzfristig stabilisiert. Am Montagmorgen zogen der Bitcoin und Ether zunächst spürbar an. Im weiteren Handelsverlauf gaben die beiden Digitalwährungen die Kursgewinne allerdings vollständig ab und drehten ins Minus.
"Krypto-Assets blicken auf ein verlustreiches Wochenende zurück", kommentierte Krypto-Experte Timo Emden. "Im Vorfeld der US-Notenbanksitzung bekommen Anleger zusehends kalte Füße." Hintergrund ist die Erwartung, dass sich die Federal Reserve bald mit Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation stemmen dürfte. Steigende Zinsen sind gerade für besonders riskante Anlagen wie Digitalwährungen Gift, weil sie die Attraktivität sicherer und zinstragender Anlagen wie Staatsanleihen tendenziell steigern.
Russland-Verbot wirft Schatten voraus
Belastet wurden Kryptoanlagen zuletzt auch durch die kritische Haltung der russischen Notenbank, die in der vergangenen Woche ein weitreichendes Verbot vorgeschlagen hatte. Die Zentralbank empfiehlt dem Gesetzgeber, die Verwendung von Digitalwährungen komplett zu verbieten. Betroffen wäre auch die Herstellung (Schürfen, Mining) von Kryptowerten, die durch komplizierte Rechnungen auf meist energieintensiven Rechenanlagen erfolgt. Russland gilt als eine der Hochburgen des Krypto-Schürfens. Der Prozess ist aufgrund seines hohen Energieverbrauchs stark in Verruf geraten.
Das machen Bitcoin und Ether
Der Bitcoin verlor zuletzt rund sieben Prozent auf 33.985 Dollar. Am Montagvormittag hatte der Kurs kurzzeitig noch auf 35.000 Dollar zugelegt. Am vergangenen Donnerstag hatte sie noch fast 10.000 Dollar mehr gekostet. Der Ether-Kurs sackte erneut ab und notierte zuletzt zwölf Prozent im Minus bei 2.221 Dollar und markierte damit ein neues Sechs-Monats-Tief.
