
Lange hat der Insolvenzverwalter für Wirecard einen Käufer gesucht – jetzt wurde einer gefunden. Das Kerngeschäft des insolventen Zahlungsabwicklers geht wie erwartet an die spanische Großbank Banco Santander.
Die Spanier würden Technologie und Geschäftsbetrieb übernehmen, der Großteil der Mitarbeiter könne somit weiterbeschäftigt werden, teilte der Insolvenzverwalter Michael Jaffé am späten Montagabend mit. Santander sprach von rund 500 Beschäftigten, die zu der Bank wechselten. Finanzielle Details nannten Jaffé und das Unternehmen nicht.
Zuletzt war neben Santander noch der britische Mobilfunkanbieter Lycamobile im Rennen um den Kern des mutmaßlich in einen milliardenschweren Bilanzbetrug verwickelten ehemaligen DAX-Konzerns.
Rechtlich würden keine Wirecard-Gesellschaften übernommen, betonte Santander. Die Bank übernehme auch keine rechtlichen Risiken des Skandalkonzerns. Mit der Akzeptanz und Herausgabe von Kreditkarten, dem Kerngeschäft der Zahlungsdienste von Wirecard für Händler, stärke Santander die eigene Bezahltochter Getnet, sagte Verwaltungsratschefin Ana Botin.
Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt, dass Aufsichtsbehörden zustimmen. Bis Ende des Jahres soll die Transaktion abgeschlossen werden. Das Insolvenzverfahren von Wirecard war vor knapp drei Monaten eröffnet worden.
Das macht die Aktie von Wirecard
Die Aktie von Wirecard +2,569% reagiert mit einem Kursplus von rund 14 Prozent auf die Mitteilung.
