
Der chinesische Smartphone-Anbieter Xiaomi zieht in den USA vor Gericht, um die von der Trump-Regierung in letzter Minute verhängte Sanktionen zu stoppen. Kann das der Aktie wieder auf die Sprünge helfen.
Xiaomi war Mitte Januar zusammen mit acht weiteren chinesischen Unternehmen auf eine schwarze Liste des US-Verteidigungsministeriums gekommen. Eine Folge ist, dass US-Investoren verboten werden soll, Xiaomi-Aktien zu kaufen – und sie sich bis Januar 2022 von allen Anteilen trennen sollen.
Xiaomi argumentiert in der am Freitag eingereichten Klage, die US-Regierung habe sich nicht an notwendige Verfahren gehalten. Und auch der Vorwurf angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär sei falsch. Xiaomi strebt unter anderem eine einstweilige Verfügung an, die die Sanktionen schnell aussetzen soll.
Die Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden kann die Sanktionen rückgängig machen – er kündigte bisher an, Trumps China-Entscheidungen bis zu einer Prüfung in Kraft zu lassen.
Xiaomi auch ein Profiteur von US-Sanktionen
Am härtesten trafen Trump-Sanktionen Mitte vergangenen Jahres jedoch Huawei. Der Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter verlor den Zugang zu amerikanischer Technologie – wegen des Vorwurfs, die chinesische Regierung könne ihn zur weitreichenden Kooperation zwingen.
Vor den Sanktionen setzte Huawei zum Sprung an die Weltmarktspitze beim Smartphone-Absatz an. Seit den US-Verboten können jedoch unter anderem keine neuen Modelle mit vorinstallierten Google-Diensten verkauft werden. Der Absatz von Huawei-Smartphones in China blieb zwar unbeschadet, doch weltweit rutschte Huawei ab.
Global konnte davon Xiaomi spürbar profitieren. Xiaomi steigerte die Verkäufe um fast ein Drittel auf 43,3 Millionen Smartphones und etablierte sich als Nummer drei im Markt nach Samsung und Apple -0,39%.
Das macht die Aktie von Xiaomi
Dass Xiaomi ebenfalls Ziel der US-Regierung geworden ist, hat an der Börse deutlich belastet. Die Xiaomi-Aktie -1,61% rutschte von ihrem Hoch bis zu 18 Prozent nach unten. Zuletzt konnte sich das Papier wieder etwas stabilisieren und notierte im deutschen Handel etwas über den Tiefstständen bei aktuell 3,16 Euro. Werden die Sanktionen durch die Biden-Regierung zurückgenommen, dürfte ein kräftiger Kurssprung anstehen.
