
Unglaubliche 367 Prozent legte der Umsatz von Zoom im dritten Quartal zu. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen – doch Anlegern genügt das nicht.
Der Umsatz sprang von 166,6 Millionen Dollar auf gut 777 Millionen Dollar hoch. Analysten hatten nur 693 Millionen Dollar erwartet. Der Gewinn im Ende Oktober abgeschlossenen dritten Quartal schoss im Jahresvergleich sogar von 2,2 Millionen auf 198,4 Millionen Dollar hoch.
Ganz klar: Zoom ist mit der Corona-Krise in eine neue Liga aufgestiegen. Die Firma sollte ursprünglich Videokonferenzen für Unternehmen zur Verfügung stellen. In der Pandemie nahm aber nicht nur die Nutzung in Firmen zu, sondern auch Verbraucher greifen zu Zoom für alle möglichen Szenarien – von Familientreffen bis Yoga-Stunden.
Das Geld verdient Zoom allerdings nach wie vor im Geschäft mit größeren Unternehmen. Die Zahl der Kunden mit mehr als zehn Mitarbeitern stieg auf 433.700 – das waren fast sechs Mal mehr als vor einem Jahr. Vor drei Monaten hatte die Firma erst 370.200 Kunden mit mehr als zehn Beschäftigten.
Abo-Erlöse aus dem Geschäft mit neuen Kunden sorgten für rund 80 Prozent des Umsatzwachstums im vergangenen Quartal, sagte Finanzchefin Kelly Steckelberg in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zugleich muss Zoom mehr Geld für technische Infrastruktur wie Cloud-Kapazitäten ausgeben. Auch investiert Zoom in Marketing, in der Hoffnung, künftiges Wachstum abzusichern.
Für das laufende vierte Quartal rechnet Zoom mit Erlösen zwischen 806 bis 811 Millionen Dollar – und konnte auch hier die Erwartungen der Analysten übertreffen. Die Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr hob Zoom entsprechend auf rund 2,58 Milliarden Dollar an, von bis zu 2,39 Milliarden Dollar drei Monate zuvor.
Das macht die Aktie von Zoom
Zoom ist auch im dritten Quartal explosiv gewachsen – den Anlegern geht das inzwischen aber nicht mehr schnell genug. Die Zoom-Aktie -1,05% fiel nach Vorlage der Zahlen im nachbörslichen US-Handel um über fünf Prozent. Nach wie vor ist unklar, wie Zoom die Popularität bei Verbrauchern zu Geld machen kann – und wie sich die Nutzerzahlen entwickeln, wenn die Pandemie vorbei ist.
