Die Bayer-Aktie steht zu Wochenbeginn stark unter Druck. Ein Schadensersatzurteil ließ in den Vereinigten Staaten den Kurs um 4,7 Prozent auf 30,75 Euro absacken. Das schwächste Ergebnis im DAX – und unterhalb des Finanzkrisenniveaus.
Auslöser war ein Schadensersatzurteil gegen Bayer in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup. Ein an Krebs erkrankter Kläger hatte das Unternehmen verklagt und gab an, Roundup sowohl beruflich als auch privat verwendet zu haben.
Das Leverkusener Unternehmen reagierte prompt auf das Urteil und kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. In vorangegangenen Prozessen sei der Schadenersatz zudem um über 90 Prozent reduziert worden. Von 16 jüngsten Fällen seien zehn vor Gericht zugunsten von Bayer entschieden worden.
UBS-Analyse
„In der Vergangenheit sei in ähnlichen Fällen der zu leistende Schadenersatz deutlich verringert worden“, so Analyst Jo Walton von der UBS. Das Chemie- und Pharmaunternehmen habe bereits 6,1 Milliarden Dollar für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Glyphosat zurückgestellt. Neben den finanziellen Belastungen durch den aktuellen Fall sehe sich Bayer weiteren Herausforderungen gegenüber: Es warten 52.000 anhängige Glyphosat-Klagen und zusätzliche Hürden in Forschung und Entwicklung sowie durch Generikakonkurrenz.
Das macht die Bayer-Aktie
Der aktuelle Kursrutsch von 4,7 Prozent bringt die Bayer-Aktie nahe an ihr Dezember-Tief bei 30,22 Euro und offenbart das Risiko eines weiteren Falls, der den niedrigsten Stand seit 2005 bedeuten könnte (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.