Die EZB-Bankenaufsicht mahnt Banken zu erhöhter Wachsamkeit, da die Geschäftsmodelle in Gefahr sein könnten. Wie schlimm es eine Bank treffen kann, ließ sich zuletzt an der Deutschen Pfandbriefbank beobachten. Sind nun auch die Deutsche Bank und die Commerzbank in Gefahr?
Die amtierende Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, ruft europäische Banken zu mehr Wachsamkeit auf. Banken seien heute besser kapitalisiert und widerstandsfähiger als zu Beginn der Bankenunion vor zehn Jahren, jedoch sei es essentiell, „keinen Grund zur Selbstzufriedenheit“ zu sehen. Es besteht die Sorge, dass trotz allgemeiner Fortschritte die bestehenden Strukturen und Sicherheitsnetze nicht ausreichen könnten, um zukünftige Krisen abzuwenden.
Besonders beunruhigend für die EZB-Bankenaufsicht sind die sich verändernden Risikoprofile im Zuge des Strukturwandels in der Realwirtschaft, der fortschreitenden Digitalisierung und des verstärkten Wettbewerbs. All diese Faktoren stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für die Stabilität des Bankensektors dar. Claudia Buch führte weiter aus: „Der Strukturwandel in der Realwirtschaft, neu auftretende Risiken, die Digitalisierung und der verstärkte Wettbewerb können die Geschäftsmodelle der Banken infrage stellen.“
Ein Schwerpunkt der Warnungen betrifft die Qualität der Vermögenswerte der Geldhäuser. Die Bankenaufsicht hat bereits klare Anzeichen dafür identifiziert, dass sich die Vermögensqualität einiger maßgeblicher Institute zu verschlechtern beginnt, insbesondere durch eine Zunahme von „Non-performing Loans“ (NPLs), also Krediten, bei denen ein Zahlungsausfall droht.
Das machen die Bank-Aktien
Die Aktie der Deutschen Bank fällt am Dienstag leicht um 0,05 Prozent auf 11,94 Euro. Die Commerzbank-Aktie nimmt um 0,6 Prozent auf 10,54 Euro ab (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
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